Falls du eine Schilddrüsenerkrankung wie Hashimoto (ausführliche Infos zu Hashimoto) hast, nimmst du wahrscheinlich täglich einen medikamentösen Hormonersatz ein. Was aber machst du zusätzlich für dein Wohlbefinden? Kennst du vielleicht Beschwerden, die trotzdem bestehen bleiben? Sind Rückenbeschwerden ein Thema?
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle im Körper, indem sie den Stoffwechsel reguliert und wichtige Hormone produziert. Unser Hormon und Immunsystem sind komplexe Systeme und stehen in enger Wechselwirkung. Daher ist es nicht erstaunlich, dass die Autoimmunerkrankung sich durch viele Symptome bemerkbar machen kann. Wusstest du aber auch, dass deine Schilddrüse und deine Wirbelsäule eng verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen? In diesem Post konzentriere ich mich auf diese Verbindung.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, diese Verbindung ganzheitlich zu betrachten, um die Gesundheit zu fördern.
Wie die Schilddrüse die Wirbelsäule beeinflusst

Es gibt Studien, die zeigen, dass Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto nicht nur die Schilddrüse selbst betreffen, sondern auch Auswirkungen auf die Wirbelsäule haben können. Eine Untersuchung, die im PubMed-Artikel «Association Between Hashimoto’s Thyroiditis and Degenerative Disc Disease» (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26885680/) veröffentlicht wurde, fand heraus, dass Menschen mit Hashimoto-Antikörpern eine höhere Häufigkeit von degenerativen Bandscheibenerkrankungen aufwiesen. Dies bedeutet, dass bei Personen mit Schilddrüsenproblemen wie Hashimoto häufiger die Bandscheiben zwischen den Wirbeln beschädigt sind, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann.
Die Entzündungen bei Hashimoto und anderen Autoimmunerkrankungen können die Wirbel beeinflussen und zu kleinen Verschiebungen der Wirbel führen, die wiederum Schmerzen und Nervenschäden verursachen können. Symptome wie Kribbeln, Taubheit und Muskelschwäche können auftreten.
Alles Symptome welche ich auch bei meinen Klienten mit einer Autoimmun-Erkrankung öfters feststellen kann, resp. die mir rückgemeldet werden.
Die Wirbelsäule-zuordnung im PDF stammt aus der Chiropraktik und ist aus unterschiedlichen Abbildungen selbst zusammengetragen.
Wie deine Wirbelsäule die Schilddrüse beeinflusst

Umgekehrt kann auch die Wirbelsäule die Schilddrüse beeinflussen. So kann z.B. eine schlechte Haltung der Wirbelsäule die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen. Gerade die Halswirbelsäule – um den Wirbel C7 – ist entscheidend, da ein Nerv direkt zwischen den Schulterblättern mit der Schilddrüse verbunden ist. Wenn dieser Bereich durch schlechte Haltung oder Verspannungen überlastet wird, können Symptome wie Haarausfall, Gewichtszunahme oder Müdigkeit verstärkt auftreten.
Die Frage ist nun was kannst du selbst tun um Beschwerden zu verhindern, zu verbessern oder zu stabilisieren? Es ist naheliegend, dass nicht allein die Einnahme eines Ersatzhormons die Antwort zur Linderung aller Symptome ist… Es lohnt sich selbst aktiv durch zusätzliche Massnahmen wie Bewegung und Stressreduktion auf eine Verbesserung hinzuarbeiten.
Gesundheitstipps: So kannst du sowohl deine Schilddrüse als auch deine Wirbelsäule unterstützen
Die Hormoneinnahme allein ist nach aktuellem medizinischem Stand meist ausreichend für die Behandlung von Hashimoto. Wichtig ist jedoch, dass ein ganzheitlicher Ansatz unter Einbezug der zusätzlichen Massnahmen das Resultat insgesamt verbessert oder verbessern kann und die Gesundheit von Schilddrüse und Wirbelsäule fördert. Basierend auf den Studienergebnissen und bewährten Praktiken versprechen folgende Massnahmen eine erhebliche Verbesserung:
- Achte auf deine Haltung
Achte darauf, wie du sitzt, insbesondere wenn du viel am Computer arbeitest. Eine schlechte Haltung wie ein nach vorne geneigter Kopf kann die Wirbelsäule belasten und gleichzeitig die Funktion der Schilddrüse stören. Dies gilt auch für den sogenannten Handynacken, wobei durch den häufigen Blick nach unten die Wirbelsäule sowie die umliegende Muskulatur falsch belastet wird. Versuche, regelmäßig Pausen zu machen, die Schultern zu entspannen und den Kopf gerade zu halten. - Bewege dich regelmäßig
Bewegung ist ein echtes Allheilmittel! Einfache Aktivitäten wie Spazierengehen, Schwimmen oder Yoga stärken die Muskulatur und fördern die Mobilität der Wirbelsäule. Zudem unterstützt du damit auch das hormonelle Gleichgewicht der Schilddrüse und verbesserst dein Wohlbefinden. Solltest du Mühe haben mit intensiverem Sport, Gelenkschmerzen oder anderen Beschwerden, kann ein personal Training oder Coaching mit einer Fachperson gerade zu Beginn sinnvoll sein. - Reduziere Stress
Chronischer Stress kann die Schilddrüse belasten und Entzündungen fördern, sowie auch zu Verspannungen in der Wirbelsäule führen. Finde Möglichkeiten, deinen Stress zu reduzieren – Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen, sanfte Yoga-Sequenzen oder einfach ein entspanntes Gespräch mit Freunden helfen, Stress zu bewältigen und das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren. Stressabbau wirkt sich positiv auf beide Bereiche aus! - Hol dir professionelle Hilfe
Bei Symptomen wie Schmerzen, Kribbeln oder Müdigkeit ist es wichtig, medizinischen Rat einzuholen. Ein interdisziplinärer Ansatz, der Ärzte, Physiotherapeuten und alternative Methoden wie Yoga-Therapeuten einbezieht, kann besonders effektiv sein.
Fazit
Ein Leiden kommt selten allein, respektive kann zu weiteren Leiden führen. Die enge Verbindung zwischen Schilddrüse und Wirbelsäule erfordert einen ganzheitlichen Ansatz zur Prävention und Unterstützung des Wohlbefindens. Wissenschaftliche Erkenntnisse, wie die erwähnte Studie, belegen, dass beides nicht isoliert betrachtet werden sollte. Durch gezielte Maßnahmen wie Haltungskorrektur und Stressmanagement kannst du deine Gesundheit von Wirbelsäule und Schilddrüse nachhaltig stärken. Eine gute Haltung unterstützt zudem die Atmung wie auch die Verdauung (resp. beeinträchtig diese bei schlechter Haltung), was sich wiederum positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt.
Ein Gesundheits-Coaching und Yoga-Therapie können zusätzlich dabei besonders hilfreich sein, da diese Therapiemethoden den Mensch in seiner Ganzheit betrachten und angepasst auf die individuellen Bedürfnisse behandeln, um die Gesundheit zu fördern und Heilungsprozesse zu unterstützen.
Ich freue mich über eure Anmerkungen zu diesem Artikel und über einen konstruktiven Austausch. Von Selbstdiagnosen ist in jedem Fall abzuraten.
Quellen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26885680/
https://maxliving.com/healthy-articles/the-spines-role-in-thyroid-health/